VON NICO GRÜNKE*
Kollektive Fassungslosigkeit. Das traf am vergangenen Samstagabend auf die Floorballdamen des UHC Weißenfels zu. In der Stadthalle war gerade das passiert, womit wohl niemand gerechnet hatte: Im Playoff-Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft verloren die Weißenfelserinnen die erste Heimpartie gegen die Dümptener Füchse.
Ein ernüchterndes 4:7 stand nach 60 Spielminuten auf der Anzeige. Und weil die UHC-Frauen bereits eine Woche zuvor das erste Duell mit Dümpten knapp im Penaltyschießen verloren hatten, war der Traum vom Meisterschaftsfinale bereits am Samstag geplatzt. Der zweite Sieg der noch amtierenden Meisterinnen aus Dümpten reichte durch den Modus „Best of three“ für die Gäste. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich daran vorher nicht gedacht hatte“, sagte UHC-Spielerin Andrea Gerdes.
Wie auch die anderen Weißenfelserinnen war sie fest davon ausgegangen, dass es zu einem dritten und damit entscheidenden Spiel am Sonntag kommen würde. Dafür hatten schon die Vergleiche mit Dümpten in der Hauptrunde gesprochen: Auswärts gewann Weißenfels mit 6:1 und zu Hause gab es sogar einen 12:2-Kantersieg. „Es lief auch in der Woche beim Training ganz ordentlich“, verriet Andrea Gerdes. Nach der Niederlage in Dümpten hatte das den Optimismus zurückgebracht.
Doch die Partie am Samstag ging schon weniger gut los: Dümpten führte nach nur acht Minuten bereits mit 2:0. Doch nach rund einer Viertelstunde kamen die UHC-Damen binnen einer Minute durch einen Doppelschlag von Vanessa Weikum und Sofia Anastasia Violet Holm wieder zurück.
Dann ging es hin und her. Die Gäste gingen erneut in Führung. Carla Benndorf glich wieder aus. Dümpten kam wenige Sekunden vor Drittelende erneut in Führung, doch fast mit der Schlusssekunde schaffte Sarah Kleinschmidt den erneuten Ausgleich.
Nach einem turbulenten ersten Drittel stand es also unentschieden. Doch in den verbleibenden beiden Durchgängen trafen dann leider nur noch die Gäste. Der Grund? Andrea Gerdes sieht eine Ursache dafür unter anderem im mentalen Bereich. „Wir standen in dem Spiel schon unter Druck. Das hat man gemerkt.“ Denn auch wenn die UHC-Tore gut herausgearbeitet wurden, war das Zusammenspiel nicht so reibungslos wie noch in der Hauptrunde.
Hinzu kam, dass einige Weißenfelserinnen angeschlagen in die Partie gegangen waren. „Letztlich hatten wir kein gute Tagesform“, brachte es Andrea Gerdes auf den Punkt.
Die Weißenfelserinnen bereiten sich jetzt auf das kleine Finale am kommenden Wochenende in Weißenfels vor. Dann treffen die UHC-Damen auf den MFBC Grimma.
*Nico Grünke ist freiberuflicher Journalist. Sein Beitrag erschien am 8. April 2024 in der Mitteldeutschen Zeitung Weißenfels